Der Überraschungscoup ist Peter Kurth gelungen. Sechs Jahre nach seinem Rückzug aus der ersten Reihe der Berliner Landespolitik strebt der ehemalige Finanzsenator ein Comeback an. Als neuer Oberbürgermeister in Köln. Der Hauptstadt will er dauerhaft den Rücken kehren.
Peter Kurth zieht es in seine alte Heimat. Der gebürtige Siegburger bewirbt sich bei den diesjährigen Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen für die CDU um das Amt des Kölner Oberbürgermeisters
Berlins Ex-Finanzsenator Peter Kurth (CDU) wird schon bald die Hauptstadt verlassen, um sich ganz auf seine Kandidatur für das Oberbürgermeisteramt in Köln (NRW) zu konzentrieren. „Ich suche mir in den nächsten Tagen eine Wohnung und werde Kölner, auch über den Wahltag hinaus. Es gibt keine Rückkehr in mein bisheriges Leben“, sagte der 49-jährige Christdemokrat auf einer Pressekonferenz in der Domstadt.
Sein Vertrag als Vorstandmitglied des Müllentsorgers Alba wird zum 15. August aufgelöst. Eine Rückkehroption, falls er bei den Kommunalwahlen am 30. August in Köln unterliegt, sei ausgeschlossen, betonte Kurth.
Die Entscheidung zur Kandidatur war in den vergangenen Wochen im Einvernehmen mit der Kölner CDU-Führung gereift und bis jetzt geheim geblieben. Sein CDU-Kreisverband Pankow sei gut aufgestellt und werde seinen Weggang verschmerzen, sagte Kurth.
Der Jurist und Wirtschaftsexperte berichtete, er habe als Berliner Finanzsenator in einer großen Koalition mit der SPD etwas Wichtiges auch für Köln gelernt: „Wer Politik gestalten will, muss koalitionsfähig sein“, sagte Kurth.
Mit ihm will die Kölner CDU die Abkehr vom viel zitierten korruptiven Klüngel vollziehen und sich ein moderneres Antlitz geben. Kurth verwies darauf, dass man bereits in den 90er-Jahren in Berlin begonnen habe, den Einfluss von Partei und Politik in städtischen Gesellschaften zurückzudrängen. „Das ist ein Weg, den wir auch in Köln gehen müssen. Wir brauchen die Befreiung von parteipolitischen Verstrickungen“, sagte Kurth.